
Blog für Google Discover optimieren
Ich habe eine neue Website gestartet. Genau genommen diesen Blog hier. Die Euphorie ist groß und ich schreibe Inhalte wie am Fließband. Doch trotz erster Rankings bleibt der große Besucheransturm aus. Zeit, sich mit Google Discover einen potenziell interessanten SEO-Kanal anzuschauen.
Was ist Google Discover? Wie funktioniert Google Discover?
Wenn du auf meinen Artikel über eine Suchmaschine gestoßen bist, wirst du sicherlich bereits wissen, worum es sich bei Google Discover handelt. Falls nicht, erkläre ich es gerne noch einmal kurz. Google Discover erstellt einen personalisierten Feed mit Artikeln, die auf deinen Suchergebnissen basieren. Diesen Feed findest du beispielsweise auf deinem Smartphone in der Chrome App, wenn du einen neuen Tab öffnest oder alternativ, wenn du die Google App öffnest.
Wie viele Nutzer hat Google Discover (in Deutschland)?
Mit dem Laden dieser Statistik akzeptierst du die Datenschutzerklärung von Statista. Beim Öffnen Grafik können unter Umständen externe Cookies geladen werden.
Mehr erfahren
Auch wenn knapp 1.700 Umfrageteilnehmer keine sonderlich große Datenbasis darstellen, bestätigen die Zahlen doch in gewisser Weise, was ich vermutet habe. Google Discover wird genutzt und ist damit ein relevanter Kanal. Denn bei einem Anteil von 5,7 bis 11,5 Prozent dürften dies in Deutschland sicherlich einigen hunderttausend Nutzer entsprechen.
Google Discover als SEO-Boost für neue Websites
Wer hätte nicht gerne mehr Besucher auf seiner Website? Google Discover als SEO-Boost hört sich daher gerade für meine neue Website mit wenig Traffic sehr verlockend an. Denn die Zielgruppe meines Blogs ist streng genommen relativ spitz, da ich bisher nur sehr spezifische Artikel zum Thema WordPress veröffentlicht habe.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich zwar für jeden Artikel potenzielle Keywords recherchiere, aber vorrangig über meinen persönlichen Fortschritt schreibe und damit keine offenen Tore einrenne. Nett formuliert könnte man sagen, dass ich bisher hauptsächlich für Keywords mit geringem Suchvolumen schreibe. Realistisch formuliert schreibe ich bisher Artikel, nach denen niemand sucht bzw. die niemanden interessieren.
Dennoch könnte ich mir gut vorstellen, mit Google Discover eine interessante Quelle für organischen Traffic zu erschließen.
Zwar wäre es leichtsinnig, auf den Tag X zu warten, an dem das Hauptthema der eigenen Seiten einen riesigen Traffic-Peak auslöst, allerdings konnte ich bereits einige Beispiele für das ein Traffic-Grundrauschen durch Google Discover finden. Die Optimierung scheint sich also durchaus zu lohnen.
Für welche Seiten bietet sich Google Discover an?
Google Discover bietet sich primär für News-Seiten und Online Shops an. Zumindest hat dies eine Studie von Abby Hamilton aus dem Jahr 2020 herausgefunden. Hier wurden über 11.000 URLs über einen Zeitraum von 12 Monaten getrackt. In Summe kamen News- und E-Commerce-Seiten innerhalb von Google Discover auf einen Anteil von 90%. Der Anteil anderer Websites, zu dem mein Blog gehört, lag bei 1%.
Fasse ich nun alle Punkte zusammen, dann ist Traffic aus Google Discover unberechenbar, meine Inhalte sind (bisher) nicht relevant genug und obendrein sind Blogs auch noch unterrepräsentiert. Optimistisch betrachtet ist es also eine ziemliche Herausforderung über diesen Kanal nennenswerten Traffic zu generieren. 😀
So versuche ich meinen Blog für Google Discover zu optimieren
Es gibt zahlreiche Guides, die sich der Google Discover Optimierung widmen. Bei vielen dieser Tutorials wird aber relativ schnell klar, dass diese hauptsächlich auf den offiziellen Empfehlungen von Google basieren.
Daher begebe ich mich im ersten Schritt an die Quelle und gehe die Empfehlungen aus der Google Doku Schritt für Schritt durch. Im zweiten Schritt schaue ich mir ergänzend noch einen weiteren Guide von omt.de an.
Google’s Empfehlungen umsetzen
Auch wenn Google nicht garantiert, dass die eigenen Website-Inhalte dank der nun folgenden Optimierungen automatisch in Google Discover landen, erhöhen diese dennoch die Wahrscheinlichkeit. Einige Vorgaben sind relativ schwammig formuliert und lassen sich nur subjektiv beurteilen, während andere Vorgaben rein technischer Natur sind und daher direkt umgesetzt werden können.
Repräsentative Seitentitel, die kein Clickbaiting sind
Auch wenn Clickbaiting gut funktioniert, habe ich nicht vor, auf zu reißerische Überschriften zu setzen. Ich hoffe, dass ich das bisher auch entsprechend umgesetzt habe. Zudem dürften meine Beitragstitel bisher auch ganz gut beschreiben, worum es im jeweiligen Artikel geht.
Allerdings scheint es Google es mit diesem Kriterium auch nicht sonderlich genau zu nehmen. Mein Discover-Feed enthält tatsächlich sehr viele Artikel, deren Überschriften ich unter Clickbaiting verbuchen würde. „Gute“ Clickbaiting-Artikel performen logischerweise wesentlich besser als meine nüchtern formulierten Beschreibungen, sodass hier ein Nachteil für Websitebetreiber entsteht, sofern man sich an diese Vorgaben hält. Dennoch werde ich nicht auf diesen Zug aufspringen.
Ansprechende Bilder in hoher Qualität
Beim Stil meiner Artikelbilder habe ich mich bewusst gegen Stock Images entschieden, da mir diese, trotz der Darstellung konkreter Personen, als zu unpersönlich erscheinen. Ob meine Artikelbilder nun ansprechend sind, lässt sich wieder einmal nur subjektiv beantworten.
Allerdings gibt es auch objektive Kriterien, die ich relativ leicht erfüllen kann. Dies betrifft beispielsweise die Auflösung und Bildkomprimierung. Hier kann ich bei meinen Artikelbildern keine Makel in Form von Komprimierungsartefakten entdecken und die Auflösung ist mit 1920 x 1920 Pixeln ebenfalls ausreichend hoch gewählt.
Darüber hinaus empfiehlt Google die Nutzung von AMP und die Nutzung großer Vorschaubilder. Während ich mir das Thema AMP für einen späteren Blogbeitrag aufgehoben habe, kann ich die Vorgaben für große Vorschaubilder direkt umsetzen.
Hierfür muss folgendes Snippet im Head-Container der Website platziert werden. Den Head-Container findet man bei WordPress-Themes in der Regel in der header.php.
<head> <meta name="robots" content="max-image-preview:large"> </head>
Irreführenden oder übertriebenen Angaben in Vorschauinhalten
Die Vorschau des Artikels soll keine irreführenden oder übertriebenen Angaben enthalten. Außerdem sollen dem Nutzer auch keine Informationen vorenthalten werden, die für das Verständnis des Artikels erforderlich sind. Ich weiß zwar nicht, inwiefern sich dieser Punkt zur Vermeidung von Clickbaiting unterscheidet, aber ich denke, dass ich diese Vorgaben ebenfalls erfülle.
Kein Voyeurismus
Da ich Clickbaiting generell zu vermeiden versuche, kann ich diesen Punkt ebenfalls als erledigt betrachten. Hiermit ist vor allem gemeint, dass man die extremste Form von Clickbaiting unterlassen soll, die Nutzer empört, übertriebene Neugierde erzeugt oder an sonstige Instinkte des Nutzers mit dem Versuch der Täuschung appelliert.
Zeitgemäße, interessante oder einzigartige Inhalte
Dieser Punkt stellt für mich die größte Herausforderung dar. Schließlich wünscht sich jeder Autor, dass seine Inhalte zeitgemäß, einzigartig und interessant sind.
Zeitgemäß ist ein in diesem Kontext dehnbarer Begriff und richtet sich vermutlich an Betreiber von News-Websites oder Blogger, die über technische Neuheiten schreiben. Meine bisherigen Artikel erfüllen dieses Kriterium in diesem Sinne daher vermutlich nicht.
Einzigartige Inhalte interpretiere ich als den Versuch, eigene Ideen und Gedanken zu formulieren. Diesen Punkt erfülle ich insofern, als dass ich meine Artikel gründlich recherchiere. Allerdings entdecke ich vermutlich in den seltensten Fällen etwas völlig Neues. Daher kann ich diesen Punkt sicherlich nicht voll erfüllen.
Auch wenn ich mir größtmögliche Mühe gebe Artikel zu schreiben, die interessant sind, kann ich dies natürlich nicht garantieren. Schließlich dokumentiere ich hier lediglich den Fortschritt meiner Hobbys. Je nach Projekt und Thema wird dies mehr oder weniger Leser interessieren. Daher lässt sich dieser Punkt auch nicht objektiv beantworten.
Websites für die Funktion Folgen optimieren
Die Folgen-Funktion ersetzt innerhalb von Chrome beziehungsweise innerhalb von Google Discover den bekannten RSS-Feed. Dieses Feature finde ich persönlich sehr interessant. Allerdings wurde diese Funktion bisher erst in einigen englischsprachigen Ländern ausgerollt und ist damit für mich bis auf Weiteres irrelevant.
Empfehlungen von omt.de umsetzen
Im Artikel von omt.de zum Thema Google Discover werden einige Punkte aus der offiziellen Google Dokumentation aufgegriffen, die ich an dieser Stelle überspringe. Dennoch wurden sich hier noch einige weitere Gedanken gemacht, deren Anwendbarkeit ich für meinen Blog prüfe beziehungsweise direkt umgesetzt habe.
Google Discover Podcast Folge
Kleiner Tipp: Wer noch tiefer in das Thema Google Discover einsteigen möchte, kann sich hier die komplette Podcast-Folge des OMT Podcasts zum Thema Google Discover anhören:
Klicke auf den unteren Button, um den Inhalt von Soundcloud zu laden.
Interessen der Zielgruppe berücksichtigen
Die Erkenntnis an dieser Stelle lautet: geteilte Beiträge, die gut auf Social Media funktionieren, funktionieren wahrscheinlich auch besser innerhalb von Google Discover. Da es sich bei Google Discover um einen personalisierten Feed handelt, der die Nutzerinteressen und Interaktionen mit bestimmten Seiten und Beiträgen auswertet, macht das durchaus Sinn.
Ich teile meine Beiträge zwar bereits auf Social Media, aber meine Zielgruppe dort ist noch minimal klein und meine Reichweite entsprechend gering. Dennoch werde ich diesen Punkt weiterhin auf dem Schirm behalten.
Title-Optimierung
Hier greift der Artikel von omt.de erneut den bereits von Google erwähnten Punkt der Vermeidung hinsichtlich Clickbaiting auf. Zudem gibt es noch eine ergänzende Auswertung sehr gut funktionierender Titel, die ich persönlich zwar bereits unter Clickbaiting verbuchen würde, die allerdings nicht nur über 10.000 Impressions generieren konnten, sondern auch über eine CTR von über 25% (!) aufweisen.
Des Weiteren scheinen sich sogenannte Listicles, also Artikel im Stile von Die 10 besten Online Marketing Tools gut für Discover zu eignen. Den Tipp werde ich mir ebenfalls merken und vielleicht künftig auch einen entsprechenden Beitrag veröffentlichen.
Bilder optimieren
Die Bilderoptimierung wurde zwar bereits in der Google Doku erwähnt, allerdings liefert der Artikel von omt.de noch weitere Angaben. Neben den bereits oben erwähnten Punkten wird hier die Nutzung des <picture> Tags empfohlen, um responsive Bilder zu spezifizieren. Ich bin mir dabei nicht sicher, ob WordPress diesen Job nicht bereits von Haus aus erledigt. Daher hier ein kurzer Vergleich:
Standard HTML Code für responsive Bilder in WordPress:
<img width="1920" height="1920" src="https://danielbeuing.de/wp-content/uploads/2023/03/Blog-fuer-Google-Discover-optimieren.png" class="attachment-post-thumbnail size-post-thumbnail wp-post-image" alt="Blog für Google Discover optimieren" decoding="async" loading="lazy" srcset="https://danielbeuing.de/wp-content/uploads/2023/03/Blog-fuer-Google-Discover-optimieren.png 1920w, https://danielbeuing.de/wp-content/uploads/2023/03/Blog-fuer-Google-Discover-optimieren-300x300.png 300w, https://danielbeuing.de/wp-content/uploads/2023/03/Blog-fuer-Google-Discover-optimieren-150x150.png 150w, https://danielbeuing.de/wp-content/uploads/2023/03/Blog-fuer-Google-Discover-optimieren-768x768.png 768w, https://danielbeuing.de/wp-content/uploads/2023/03/Blog-fuer-Google-Discover-optimieren-1536x1536.png 1536w" sizes="(max-width: 1920px) 100vw, 1920px">
Beispielhafte Nutzung des <picture> Tags anhand eines Beispiels von w3schools.com:
<picture> <source media="(min-width:650px)" srcset="img_pink_flowers.jpg"> <source media="(min-width:465px)" srcset="img_white_flower.jpg"> <img src="img_orange_flowers.jpg" alt="Flowers" style="width:auto;"> </picture>
Darüber hinaus sollten Titelbilder laut omt.de im 16:9 Format angelegt werden. Gegen diesen Punkt habe ich mich aber aufgrund möglichst hoher Kompatibilität beim Teilen meiner Artikel auf Social Media entschieden. Daher kann ich diese Anforderung aktuell leider nicht erfüllen.
E-A-T-Kriterien
Von den E-A-T-Kriterien habe ich selbst erst kürzlich erfahren. Allerdings ist dieser Punkt kaum in Kürze abzuhandeln. Da ich künftig noch einen eigenen Beitrag zum Thema E-A-T plane, schneide ich die namensgebenden Eckpfeiler an dieser Stelle nur kurz an.
- Expertise könnte auf Dauer ein Problem werden, da ich mich auf verschiedensten Themengebieten austobe. Hier wird sich zeigen, ob ich Google beweisen kann, dass ich mich mit meinen geplanten Projekten auch tatsächlich auskenne.
- Authoritativeness: Die Reputation einer Website baut sich durch Referenzen von externen Websites mit ebenfalls hoher Autorität auf. Damit kann ich aktuell nicht dienen.
- Trustworthiness: Kann man den Inhalten, der Website als Gesamtpaket und vor allem dem Autor trauen? Ich würde dies natürlich mit ja beantworten. 😀 Ob Google dies genauso sieht, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Mobile Friendliness
Der letzte Punkt ist eigentlich so offensichtlich, dass ich ihn beinahe übersehen hätte. Da Google Discover hauptsächlich auf Mobilgeräten zum Einsatz kommt, sollte meine Seite entsprechend auch mobil optimiert sein.
Ein exemplarischer Pagespeed Test für einen meiner Artikel sagt mir, dass ich zwar noch keine Perfektion erreicht habe, mich dafür aber auf einem guten Weg befinde. Daher lehne ich mich an dieser Stelle aus dem Fenster und behaupte, dass mein Blog für Mobilgeräte optimiert ist.
Fazit & Erste Erfolge kontrollieren
Wie eingangs erwähnt, mache ich mir keine großen Hoffnungen, mit meiner kleinen Google Discover Optimierung einen riesigen Erfolg zu verbuchen. Dennoch wäre es auch fahrlässig diese organische Trafficquelle nicht zu nutzen.
Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, wie ich meinen Erfolg in Google Discover überhaupt messen kann. Abgesehen von einem Peak in Google Analytics würde ich ansonsten nicht bekommen, dass ein Artikel meiner Seite über Discover empfohlen wird.
Hier hilft ein Blick in die Google Search Console. Denn sobald eine Mindestanzahl an Impressions innerhalb von Discover erreicht wurden, können diese Daten auch in der Google Search Console eingesehen werden. Es wird sich also zeigen, ob die kleinen Anpassungen meines Blogs künftig Früchte tragen.
Quellen und weiterführende Links
- https://developers.google.com/search/docs/appearance/google-discover?hl=de
- https://www.web-netz.de/blog/traffic-durch-anzeigen-in-google-discover
- https://www.omt.de/online-marketing/google-discover/
- https://ahrefs.com/blog/de/google-discover/
- https://t3n.de/news/google-discover-tipps-content-optimieren-1493055/
- https://de.statista.com/infografik/29061/anteil-der-befragten-die-folgende-news-aggregatoren-nutzen/
- https://www.searchenginejournal.com/google-discover/361142/
- https://www.w3schools.com/tags/tag_picture.asp