Stell dir vor, jemand empfiehlt dich. Die Person sucht dich auf dem Handy, findet zwei verschiedene Telefonnummern, eine alte Adresse und einen fast leeren Eintrag bei Google. Aus einer warmen Empfehlung wird Unsicherheit. Der Blick wandert weiter und der Auftrag landet woanders.
Darum beginnst du bei der Basis. Sorge dafür, dass deine Angaben stimmen und überall gleich sind, dass jemand erreichbar ist und dass ein kurzer Blick im Netz dich wiedererkennbar macht. Mehr braucht es am Anfang nicht.
Vielleicht denkst du, du machst gar kein Marketing. In Wahrheit fängt es genau hier an. Korrekte Kontaktdaten, klare Zeiten für Rückrufe und ein einfacher Auftritt kosten kaum Geld, schaffen aber Vertrauen. Wenn diese Grundlage steht, werden aus Empfehlungen Gespräche und aus Gesprächen Aufträge.
Einheitliche Daten als Fundament
Lege einmal sauber fest, wie dein Betrieb offiziell heißt, welche Adresse gilt, welche Telefonnummer du nutzt, welche E Mail aktiv ist und wie deine Internetadresse lautet.
Verwende diese Angaben überall in derselben Form. Das betrifft Rechnungen, E Mails, deine Website, den Eintrag bei Google, Branchenbücher und soziale Netzwerke. Achte auch auf Details wie Schreibweise, Zusätze wie GmbH oder e. K. und die genaue Hausnummer.
Ändert sich etwas, änderst du es an allen Stellen. Unterschiedliche Nummern, abweichende Adressen oder wechselnde Schreibweisen wirken, als hättest du den Laden nicht im Griff, und kosten Vertrauen.
Erreichbarkeit mit klarer Ansage und verlässlichem Rückruf
Viele Interessenten rufen genau einmal an. Geht niemand ran, wechseln sie zum nächsten Betrieb. Sprich deshalb eine kurze, freundliche Ansage auf die Mailbox. Nenne deinen Namen, bitte um Name und Rückrufnummer und sage, bis wann du dich meldest.
Biete eine Alternative an, zum Beispiel eine Nachricht per WhatsApp oder per E Mail. Lege für dich ein klares Zeitfenster fest. Ein Arbeitstag funktioniert in der Regel gut. Wenn du im Urlaub oder auf Schulung bist, sag, ab wann du wieder erreichbar bist. Das kostet nichts und zeigt Verlässlichkeit.
Beispiel Ansage in der höflichen Form
„Hallo, hier ist [Firmenname]. Wir sind gerade im Kundentermin. Bitte nennen Sie Ihren Namen, Ihr Anliegen und Ihre Rückrufnummer. Wir melden uns werktags innerhalb von 24 Stunden. Alternativ erreichen Sie uns per WhatsApp unter [Nummer] oder per E Mail an [kontakt@deinefirma.de]. Weitere Kontaktdaten finden Sie auf unserer Website [Website.de]. Vielen Dank.“
Alternative in Du Form
„Hallo, hier ist [Firmenname]. Wir sind gerade im Kundentermin. Bitte sag uns deinen Namen, dein Anliegen und deine Rückrufnummer. Wir melden uns werktags innerhalb von 24 Stunden. Du kannst uns auch per WhatsApp unter [Nummer] oder per E Mail an [kontakt@deinefirma.de] erreichen. Mehr Infos stehen auf [Website.de]. Danke.“
WhatsApp getrennt von privat nutzen
Immer mehr Menschen schreiben ihre Anfrage per WhatsApp, statt anzurufen.
Nutze dafür am besten WhatsApp Business mit einer eigenen Nummer. Das kann eine zweite SIM in deinem Handy oder in einem separaten Handy sein. So trennst du Arbeit und privat und kannst im Feierabend auch mal abschalten.
Richte eine kurze Begrüßung und eine Abwesenheitsnachricht ein und frage direkt nach Namen und Anliegen. Zum Beispiel:
„Danke für deine Nachricht. Bitte nenne kurz deinen Namen und worum es geht. Wir melden uns werktags innerhalb von 24 Stunden.“
Sortiere Unterhaltungen in einfache Kategorien wie neu, Rückmeldung ausstehend, Angebot geschickt und erledigt. So weißt du jederzeit, was noch offen ist, bleibst nah an deinen Anfragen und kannst abends auch mal abschalten. Das ist praktisches Anfragenmanagement, schnell, persönlich und übersichtlich.
E Mail Adresse passend zur eigenen Internetadresse
Zugegebenermaßen ist das mein subjektiver Eindruck, aber E Mail Adressen wie malermeister-schmidt24@gmx.de wirken auf mich wenig vertrauenserweckend. Ich sehe solche Freemail Adressen leider oft auf Lieferwagen und Sprintern. Das wirkt unprofessionell und vor allem so, als würde der Betrieb den Kontakt via E Mails nicht wirklich ernst nehmen.
Eine Adresse wie info@deinbetrieb.de wirkt hingegen seriös und professionell. Richte deine Postfächer auf der Domain deiner Internetseite ein. Eine Mailadresse auf deiner eigenen Domain zeigt, dass du erreichbar bist und die Kontaktaufnahme via E Mail auch wirklich ernst nimmst.
In den meisten Webhostingpaketen sind E Mail Postfächer bereits enthalten. Zum Beispiel auch bei Alfahosting (Werbelink).
Nutze eine einheitliche Signatur mit allen Kontaktdaten und dem Link zu deiner Website. So weiß jeder sofort, wie man dich erreicht.
Beispiel Signatur
Vorname Nachname
Firmenname
Straße Hausnummer, PLZ Ort
Telefon 01234 567890
E Mail vorname@deinbetrieb.de
Web www.deinbetrieb.de
Dein Betrieb auf Google sichtbar und gepflegt
Früher oder später gibt es einen Eintrag zu deiner Firma oder deinem Geschäft bei Google. Ob du willst oder nicht.
Sichere dir den Zugang für dein Google Business Profil und fülle alle Felder bestmöglich aus. Wähle die passende Kategorie. Beschreibe die von dir angebotenen Leistungen. Trage deine Öffnungszeiten, Telefonnummer und Internetadresse ein und hinterlege auch entsprechende Schließungszeiten, wenn du Ferien hast oder dein Geschäft aus einem anderen Grund geschlossen ist.
Lade aktuelle, klare Fotos hoch und antworte regelmäßig auf Rückmeldungen. Bedanke dich bei Lob mit ein paar persönlichen Worten. Reagiere bei Kritik ruhig und sachlich, erkläre kurz, wie du das Problem löst und biete einen direkten Kontakt an, am besten per Telefon oder E Mail.
Einzelne schlechte Bewertungen sind keine Katastrophe, denn ein Profil, das ausschließlich fünf Sterne Bewertungen hat, wirkt oft künstlich und wenig authentisch. Negative Bewertungen bekommen zwar mehr Aufmerksamkeit, geben dir aber auch die Chance zu zeigen, wie professionell du Schwierigkeiten klärst.
Wichtig ist der Ablauf. Danke sagen. Verständnis zeigen. Lösung anbieten. Rückmeldung geben, wenn alles erledigt ist. Vergiss nicht zufriedene Kunden gelegentlich um eine kurze Bewertung zu bitten. So entsteht ein rundes Bild, das Vertrauen schafft.
Kleiner Tipp: Gegen falsche Behauptungen kannst du dich übrigens wehren. Nenne Fakten und melde den Fall oder nutze im Zweifel spezialisierte Anwälte.
Die Mini Website als digitale Visitenkarte
Zum Start reicht eine schlichte und übersichtliche Seite auf der potenzielle Kunden finden wonach sie suchen. Wichtig ist, dass sie auf dem Handy gut lesbar ist (responsive design) und schnell lädt. Wie gut das bei deiner aktuellen Website funktioniert, kannst du zum Beispiel mit dem PageSpeed Insights Tool testen.
Erkläre in einfachen Sätzen, was du anbietest und ggf. nicht anbietest. Ein freundliches Foto von dir schafft Vertrauen und fördert den Wiedererkennungswert.
Biete Kontaktmöglichkeiten mit einem Klick an, also anklickbare Telefonnummer, E Mail und WhatsApp sowie deine Adresse mit Karte, falls du ein Ladenlokal betreibst. Nenne Öffnungszeiten oder eine realistische Antwortzeit.
Zwei oder drei echte Stimmen zufriedener Kundinnen und Kunden schaffen Vertrauen. Ein Impressum und eine Datenschutzerklärung sind in Deutschland Pflicht. Achte zudem auf eine sichere Verbindung, erkennbar an https am Anfang der Adresse.
Falls du mehr zum Thema Website erfahren willst, empfehle ich dir meinen Artikelserie Neukundengewinnung mit Content & Ads – so mache ich’s in Witten.
Fotos und kurzer Steckbrief für Wiedererkennung
Niemand erwartet eine Hochglanzproduktion. Wichtig ist, dass man dich sieht und wiedererkennt. Mach ein freundliches Portrait von dir, ein Foto von außen, eins von innen, wenn möglich ein Teamfoto und zwei oder drei Bilder bei der Arbeit. Schreibe einen kurzen Steckbrief in zwei bis drei Sätzen, was dir wichtig ist und wofür du stehst.
Lege alles in einem Ordner ab, am besten in der Cloud. So hast du Material für Website, Google und Verzeichnisse sofort griffbereit. Hilfreich ist eine klare Ordnung mit einfachen Dateinamen wie jahr monat tag motiv ort, also zum Beispiel 2025 03 12 portrait werkstatt.
Wenn du zusätzlich notierst, wo und wann du welche Bilder eingesetzt hast, kannst du sie später schnell austauschen. Das ist nützlich, wenn sich etwas ändert, wenn du renoviert hast oder wenn ein Teammitglied neu dazugekommen ist. Achte bei Fotos mit Personen darauf, dass alle einverstanden sind und kläre kurz, wofür du die Bilder verwenden willst. So bleibt alles sauber und du sparst dir späteres Nacharbeiten.
Einträge in lokale Verzeichnisse für mehr Auffindbarkeit
Nicht jeder sucht nach deinem Namen oder deinem Betrieb. Viele tippen etwas wie Schreinerei in deiner Stadt, Sanitär Notdienst plus Ort oder einfach Telefonnummer plus Branche. In solchen Momenten helfen lokale Verzeichnisse, weil du dort zusätzlich gefunden wirst und oft gleich mit Anruf Knopf, Karte und Öffnungszeiten erscheinst. Das sorgt dafür, dass du nicht nur einmal, sondern an mehreren Stellen sichtbar bist. Mehr Treffer bedeutet mehr Chancen, dass der Anruf bei dir landet.
Verzeichnisse wirken außerdem wie eine zweite Bestätigung deiner Daten. Wenn Name, Adresse, Telefonnummer und Internetadresse dort genauso stehen wie auf deiner Website und bei Google, entsteht Vertrauen. Menschen sehen, dass die Angaben stimmen. Suchmaschinen verstehen auch leichter, dass es deinen Betrieb wirklich gibt und zeigen dich verlässlicher an. Ein Verzeichniseintrag ist zudem eine gute Absicherung, falls deine Website kurzzeitig nicht erreichbar ist. Man kann dich trotzdem finden, anrufen und den Weg zu dir sehen.
Suche zwei oder drei passende Verzeichnisse. Zum Beispiel :
- Das Örtliche
- Gelbe Seiten
- 11880.com
- Oder ein Stadt-, Handwerks- oder Innungsverzeichnis.
Trage dort dieselben Daten ein wie überall sonst. Lade ein gutes Foto hoch. Das erhöht die Auffindbarkeit und stützt deine Glaubwürdigkeit.
Bewertungen und Weiterempfehlungen bewusst fördern
Bitte nach Abschluss eines Auftrags freundlich um eine kurze Bewertung. So bekommen unsichere Interessenten Orientierung und sehen, dass du aktuell arbeitest und erreichbar bist. Regelmäßige Rückmeldungen gleichen Ausreißer aus und können in vielen Portalen auch deine Sichtbarkeit verbessern. Mach es deinen Kundinnen und Kunden leicht. Ein QR Code am Tresen, ein kurzer Link per E Mail oder WhatsApp oder ein Satz im Abschlussgespräch reicht oft schon. Bedanke dich für Empfehlungen mit ein paar persönlichen Worten.
Wenn etwas schiefgeht, sprich es offen an und löse es zügig. Eine ruhige, sachliche Antwort unter einer kritischen Bewertung zeigt, wie du mit Problemen umgehst, und kann aus einem Minus ein Plus machen. Entscheidend ist der Ablauf. Verständnis zeigen, Lösung anbieten, Rückmeldung geben, wenn alles erledigt ist. So pflegst du deinen Ruf im Alltag und machst aus echten Erfahrungen überzeugende Argumente für den nächsten Anruf.
Zusammenfassung: Marketing für kleine Unternehmen
Bringe zuerst Ordnung in deine Basisdaten und verwende überall dieselben Angaben. Sorge dafür, dass du erreichbar bist und zuverlässig zurückrufst. Trenne WhatsApp geschäftlich von privat, damit Arbeit und Freizeit klar bleiben. Nutze E Mails mit deiner eigenen Adresse auf deiner Domain. Sichere dir den Zugang zu deinem Eintrag bei Google und halte die Informationen aktuell. Setze eine einfache, schnelle Seite auf, die auf dem Handy gut aussieht und die wichtigsten Fragen beantwortet. Halte ein kleines Set authentischer Fotos bereit und ergänze ein bis zwei passende Verzeichnisse in deiner Region. Bitte aktiv um Bewertungen und antworte darauf.
So entsteht eine solide Basis, die Vertrauen schafft und Anfragen verlässlich zu dir führt, ganz ohne Schnickschnack.