Du hast bis zu 1.000 € im Monat fürs Marketing. Gleichzeitig ist die Auswahl an Kanälen groß, und das Budget ist schnell verteilt. Wie setzt du dein Online Marketing Budget so ein, dass Anfragen wahrscheinlicher werden – ohne dich zu verzetteln?
In diesem Leitfaden zeige ich dir eine praktikable Online Marketing Budgetplanung für lokale KMU. Schritt für Schritt, verständlich und mit nachvollziehbaren Prioritäten, damit du rasch starten und später gezielt nachsteuern kannst. Ergebnisse hängen natürlich vom Markt, der Saison und deinem Angebot ab – der Plan bietet dir vor allem Orientierung.
Die kurze Story: „Bäckerei am Ruhrufer“
Dienstagmorgen, 5:15 Uhr, in Witten-Herbede: Der Ofen summt, Sauerteig duftet, und Lena kritzelt zwischen zwei Blechen einen Zettel: „Warum sind mittwochs so wenige Vorbestellungen?“ Die Stammkundschaft liebt ihre Kruste, trotzdem bleibt die Wochenmitte ruhig.
Daher setzt sich Lena an einem Sonntag mit ihrem Kassenbuch und ihrem Steuerberater (zum Glück ist dieser sonntags erreichbar) ans Telefon. Sie schaut auf drei Dinge: durchschnittlicher Monatsumsatz, Fixkosten (Mehl, Energie, Löhne, Miete) und eine kleine Rücklage für unvorhergesehene Ausgaben.
Gemeinsam legen sie eine einfache Regel fest: max. 3–5 % vom Monatsumsatz dürfen in Werbung fließen, solange die Liquidität passt. Nach Abzug aller Fixkosten bleiben dafür bis zu 700 € übrig. Dieses Geld markiert sie als Testbudget für sechs Wochen – klar gedeckelt, ohne Ergebnisgarantie, aber mit dem Ziel, mit einer schlanken Online Marketing Budgetplanung gezielt zu lernen.
Zuerst macht sie das, was viele tun: ein paar Instagram-Posts, ein kleines Google-Ads-Budget, dazu Flyer am Schwarzem Brett. Das kostet Zeit und Geld, aber bringt kaum Klarheit. „Ich mache viel – nur weiß ich nicht, was wofür gut ist“, sagt sie abends zu ihrem Bruder.
Am nächsten Tag steht ein Stammkunde an der Theke. „Eure Brötchen sind top – ich hab euch über Google gefunden, aber erst nach ein paar Klicks.“ Das bleibt hängen. Also sortiert Lena ihr Vorgehen neu und hält sich an drei einfache Fragen, die jede Online Marketing Budgetplanung leichter machen: Wo ist die Kaufabsicht hoch? Wie schnell kann ich Wirkung erkennen? Wie gut kann ich messen?
Daraufhin konzentriert sie sich. Zuerst pflegt sie ihr Google Unternehmensprofil: aktuelle Öffnungszeiten, klare Kategorien, frische Fotos aus der Backstube. Dann richtet sie eine schlanke Landingpage ein – oben Telefonnummer, daneben ein großer Button „Vorbestellen für Mittwoch“. Außerdem startet sie Google-Ads für „Bäckerei Herbede“ und ihre Spezialitäten. Schließlich aktiviert sie Retargeting, damit Website-Besucher später leicht zurückfinden.
Parallel zeigt sie mehr Einblick ins Handwerk: ein kurzes Reel vom Einschneiden der Laibe, ein zweites mit einer Kundin, die von ihrer Lieblingskruste schwärmt. Nichts Hochglanz, aber ehrlich. „Genau so backen wir jeden Morgen“, schreibt sie dazu.
Nach einigen Wochen fallen ihr kleine, praktische Signale auf: öfter die Frage „Kann ich für Mittwoch reservieren?“, häufiger geklickte Wegbeschreibungen in Google Maps und vereinzelt Anfragen von zwei nahegelegenen Büros für belegte Brötchen. Das variiert natürlich mit Wetter und Saison, trotzdem helfen diese Hinweise beim Nachsteuern: ein Motiv bleibt, ein anderes fliegt, das Budget bleibt fokussiert.
Am Ende sitzt Lena mit einem Kaffee vor dem Laden und hat zum ersten Mal das Gefühl, nicht „mehr zu posten“, sondern gezielt zu planen. Ihre Online Marketing Budgetplanung ist kein Zahlenmonster, sondern eine einfache Reihenfolge: erst gefunden werden, dann erinnern, schließlich vereinfachen – für sie und für die Kundinnen und Kunden.
Das Prinzip guter Online Marketing Budgetplanung
Wenn Budget knapp ist, zählt Absicht + Tempo + Messung. Deshalb startet der Plan fast immer so:
- Google-Ökosystem zuerst (Suchanzeigen + Unternehmensprofil): hohe Absicht, schnelle Wirkung, klare Messung.
- Retargeting: erinnert Interessierte günstig und zuverlässig.
- Social Ads: baut Nachfrage auf und hält dich sichtbar.
So priorisierst du Ergebnis vor Reichweite. Außerdem lernst du schneller, was wirklich wirkt.
Dein Basis-Setup (macht jedes Budget stärker)
- Website & Landingpage: klare Leistung, Ortsbezug, Telefonnummer oben, zwei CTAs (Anruf, Termin/Buchung), schnelle Ladezeit.
- Google Unternehmensprofil (Maps): vollständige Angaben, aktuelle Zeiten, zehn Fotos, einige Beiträge sowie Antworten auf alle Bewertungen.
- Tracking light: Consent-Banner und Events für Anrufklick, Formular und Buchung. Mehr brauchst du am Anfang nicht.
Das ist das Fundament einer soliden Online Marketing Budgetplanung.
Budgetpläne bis 1.000 € – vier Stufen mit klarer Priorität
300 € / Monat – „Sichtbar, wenn gesucht wird“
Für Budgets bis 300 € im Monat gilt: Sichtbar werden, wenn gesucht wird. Etwa 200 € fließen in Google-Suchanzeigen auf Marke und lokale Keywords, rund 50 € in die Pflege des Google Unternehmensprofils mit neuen Fotos und Beiträgen und weitere 50 € in simples Retargeting für Website-Besucher. So erreichst du Menschen mit konkreter Kaufabsicht und bleibst zugleich präsent, falls sie noch überlegen.
500 € / Monat – „Stabilisieren und testen“
Stehen 500 € pro Monat zur Verfügung, lässt sich der Ansatz stabilisieren und testen. Ungefähr 250 € bleiben in der Google-Suche, etwa 100 € gehen in Retargeting (YouTube/Discovery oder Meta) und 100 € in lokale Meta-Ads mit ein bis zwei Motiven. Die restlichen 50 € nutzt du für kleine Landingpage-Tests, etwa an Headline oder Call-to-Action. Dadurch sammelst du zügig Vergleichswerte und verbesserst schrittweise die Abschlussrate.
750 € / Monat – „Lead-Maschine anschalten“
Mit 750 € pro Monat kannst du eine einfache Lead-Maschine anschalten. Rund 300 € bleiben für die Google-Suche, ca. 250 € investierst du in Meta-Ads mit Lead-Formular oder kurzen Reels, etwa 150 € in plattformübergreifendes Retargeting und 50 € in ein E-Mail-Tool mit kurzer Willkommensfolge. Auf diese Weise füllst du den Funnel, erinnerst Interessierte und erleichterst die Kontaktaufnahme.
1.000 € / Monat – „Skalieren, was wirkt“
Bei 1.000 € monatlich lässt sich behutsam skalieren, was bereits wirkt. Circa 350 € gehen in die Google-Suche, weitere 350 € in Meta-Ads mit zwei bis drei Varianten, etwa 200 € in Retargeting mit begrenzter Frequenz und 100 € in leichte Content-Produktion, zum Beispiel Handyvideos mit Untertiteln. Damit sicherst du Anfragen aus Kanälen mit hoher Absicht und baust zugleich neue Interessenten auf – kontrolliert und datenbasiert.
Die Verteilungen sind Beispiele und können je nach Markt, Saison und Angebot angepasst werden. Als Orientierung innerhalb deiner Online Marketing Budgetplanung helfen sie, wenige Kanäle klar zu priorisieren und Schritt für Schritt zu verbessern.
Keywords & Creatives: klein starten, schnell lernen
Für deine Keywords kombiniere Leistung, Ort und Dringlichkeit – etwa „Rohrreinigung Witten Notdienst“ oder „Zahnarzt Herbede Termin“. Ergänze außerdem negative Keywords wie „Jobs“, „gebraucht“ oder „gratis“, damit dein Budget nicht in irrelevante Klicks läuft.
Bei den Creatives reichen drei einfache Motive: ein Problem-Hook („Platter Reifen? Soforthilfe in Herbede.“), ein Ergebnis-Versprechen auf Prozessebene („In 24 h wieder mobil – ohne Stress.“) und Social Proof („4,8★ aus 213 Bewertungen in Witten.“).
Diese Bausteine sind schlank und sollten zu ersten Signalen führen, mit denen du deine Online Marketing Budgetplanung verfeinern und in Ruhe nachsteuern kannst.
So misst du den Erfolg deiner Online Marketing Budgetplanung
In deinem Marketing Setup arbeitest du idealerweise in drei Stufen:
- Erst entsteht Interesse – jemand klickt auf Anzeige oder Suche und landet auf deiner Seite; hier misst du schlicht, ob der Call-to-Action greift (Anruf- oder Termin-Klicks).
- Daraus wird, wenn alles passt, ein Lead – also Kontaktdaten oder ein qualifizierter Anruf; dafür erfasst du „Formular gesendet“ beziehungsweise protokollierst relevante Telefonate.
- Kommt es schließlich zum Kunden, zählst du den erschienenen Termin oder den Kauf, zum Beispiel über Kalender- oder Kassensystem.
Optional kannst du davor Sichtkontakte (Impressions/Views) einordnen und danach Bindung/Wiederkauf über Newsletter oder Bewertungen fördern – beides hilfreich, aber nicht Kernziel.
Um das schlank zu steuern, miss pro Stufe genau ein Ziel und prüfe einmal pro Woche in rund 20 Minuten drei Dinge:
- die Kosten pro Anfrage in der Suche
- dein bestes Creative in Meta (gemessen an Leads)
- Suchbegriffe mit Streuverlust, die du anschließend als negativ hinterlegst.
So behältst du den Überblick, reduzierst Rauschen und passt deine Online Marketing Budgetplanung ruhig und datenbasiert an.
Häufige Budget-Fallen (und die Abkürzung)
Viele Werbetreibende scheitern daran, zu viele Kanäle gleichzeitig zu bespielen. Besser ist es vor allem am Anfang, dich auf Suche, Social und Retargeting zu konzentrieren. Ebenso wichtig: Ignoriere die Brand-Suche nicht, denn damit verteidigst du deinen Namen – und oft sind das die günstigsten Conversions.
Optimiere außerdem nicht nur auf Reichweite, sondern vor allem auf echte Ergebnisse wie Anrufe und Termine. Und vergiss die Landingpage nicht: Zehn Prozent mehr Abschluss schlägt zehn Prozent mehr Budget, weshalb sich jeder kleine Test wirklich lohnt.
Der 6-Wochen-Sprint für lokale KMU
Ein Sprint ist ein kurzer Block von zwei bis sechs Wochen mit klarem Ziel, wenigen Maßnahmen und festen Messpunkten – so wird deine online marketing budgetplanung greifbar.
In Woche 1–2 räumst du dein Google Unternehmensprofil auf, schärfst Landingpage und CTA und schaltest die Google-Suche live (Brand plus „Dienstleistung + Ort“).
Danach, in Woche 3–4, startest du Retargeting, drehst zwei kurze Handy-Reels und legst eine lokale Meta-Leadkampagne an.
In Woche 5–6 skalierst du die Gewinner-Motive, ergänzt negative Keywords und testest eine neue Headline auf der Landingpage.
Wichtig bleibt: Brand-Suche aktiv halten, auf Anrufe und Termine optimieren und nur das anpassen, was sichtbar wirkt.
Ergebnis: erste Leads bereits in Woche 1–2, stabile Anfragen ab Woche 4 – genau so fühlt sich gute online marketing budgetplanung an.
Mini-FAQ
Brauche ich SEO bei 1.000 € Budget?
Ja, aber konzentriere dich auf ein schlankes Setup. Das heißt: saubere Struktur, Ortsbezug, kurzer FAQ-Block. Bezahlte Anzeigen bringen Tempo, SEO liefert Grundrauschen. Beides gehört in die Planung.
Brauche ich YouTube gleich am Anfang?
Nur fürs Retargeting. Für kalte Zielgruppen erst dann, wenn die Suche zuverlässig läuft.
Was, wenn mein Ort sehr klein ist?
Erweitere den Radius auf 10–15 km und nenne Nachbarorte.
Fazit: Priorisieren heißt gewinnen
Mit bis zu 1.000 € im Monat musst du nicht überall sein. Setze zuerst auf Kaufabsicht (Suche), halte Interessenten mit Retargeting warm und nutze Social Ads für planbare Nachfrage. Mit dieser einfachen aber klaren Online Marketing Budgetplanung wird aus „Marketing-Klein-Klein“ ein System, das Anfragen bringt.
Glossar
- Online Marketing Budgetplanung: Verteilung eines Monatsbudgets auf Kanäle mit dem besten Verhältnis aus Wirkung und Kosten.
- Google Unternehmensprofil (GBP): Brancheneintrag bei Google/Maps.
- Retargeting: Werbung an Personen, die bereits mit dir interagiert haben.
- Creative: Inhalt der Anzeige (Bild, Video, Text).
- Abschlussrate: Anteil der Besucher, die eine gewünschte Aktion ausführen.
- Negative Keywords: Begriffe, bei denen Anzeigen nicht ausgeliefert werden.
- Brand-Suche? Damit gemeint sind Suchanfragen nach deinem Namen oder klaren Varianten davon – inklusive Schreibfehlern und Kombinationen wie „[Marke] + Öffnungszeiten“, „[Marke] + Ort“ oder „[Marke] + Termin“.
Mein Angebot an dich
Solltest du Fragen zur Budgetplanung oder zu deinem Online Marketing Setup haben, dann melde dich doch einfach unverbindlich bei mir zu einer kostenlosen Erstberatung.