Viele Friseure fragen sich, ob sich der Aufwand für eine eigene Website noch lohnt. In diesem Artikel erfährst du, wie Kundinnen und Kunden heute suchen, wann eine Website sinnvoll ist und welche Alternativen dich online sichtbar machen.
Diese Analyse ist Teil der Artikelserie „Website oder nicht?“, in der ich zeige, wann eine eigene Website sinnvoll ist und welche Alternativen es gibt.
Wie suchen Kundinnen und Kunden heute?
Ein Friseurbesuch ist oft spontan, aber fast jede Entscheidung beginnt mit einer Recherche. Menschen prüfen Öffnungszeiten, Preise, Bewertungen und Bilder, bevor sie einen Termin vereinbaren. Auch wenn Laufkundschaft bleibt, wächst der Anteil derer, die zuerst bei Google oder auf Instagram nach einem passenden Salon suchen. Dabei zählen Eindruck und Vertrauen mehr als reine Preislisten.
Viele Kundinnen suchen gezielt nach bestimmten Leistungen – Balayage, Herrenhaarschnitt, Haarverlängerung oder Kinderfrisur. Sie möchten wissen, wer schneidet, wie der Salon wirkt und ob sie online buchen können. Wenn diese Fragen schnell beantwortet werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Buchung deutlich höher.
Warum eine Website für Friseure nützlich ist
Eine Website schafft Struktur und Verlässlichkeit. Sie zeigt klar, welche Leistungen du anbietest, wer im Team arbeitet und wie man dich erreicht. Anders als Social Media, wo Inhalte schnell verschwinden, bleibt eine Website dauerhaft sichtbar und bildet die Basis deiner digitalen Präsenz. Du entscheidest selbst, wie du dein Angebot präsentierst – ohne von Algorithmen oder Plattformen abhängig zu sein.
Fotos von Haarschnitten, kurze Texte zu Spezialisierungen oder Schulungen vermitteln Kompetenz. Wenn du Termine online buchbar machst, gewinnst du Zeit im Alltag, weil weniger Anrufe eingehen. Auch Bewerberinnen und Bewerber informieren sich gern auf deiner Website, um zu sehen, ob das Umfeld zu ihnen passt. Damit unterstützt deine Seite nicht nur die Kundengewinnung, sondern auch dein Recruiting.
Eine gute Website hilft dir außerdem bei lokalen Suchanfragen. Wenn jemand „Friseur in [Stadtname]“ googelt, entscheidet oft die Kombination aus Google-Unternehmensprofil und Website darüber, ob dein Salon auf der ersten Seite erscheint. Kurze Texte, strukturierte Daten und aktuelle Inhalte stärken diese Sichtbarkeit langfristig.
Was funktioniert ohne eigene Website?
Viele Friseure erreichen neue Kunden über Social Media oder Buchungsplattformen. Das kann funktionieren, wenn du regelmäßig aktiv bist. Instagram und TikTok eignen sich gut, um kreative Ergebnisse zu zeigen und Einblicke in den Salonalltag zu geben. Damit daraus Termine entstehen, brauchst du aber eine klare Verlinkung und ein Konzept. Ohne Strategie bleibt Social Media schnell nur ein Schaufenster.
Plattformen wie Treatwell oder Planity übernehmen Terminverwaltung und Sichtbarkeit, verlangen aber Gebühren und reduzieren den direkten Kontakt. Du bleibst dort Teil eines größeren Angebots, statt als eigenständige Marke wahrgenommen zu werden. Auch das Google-Unternehmensprofil ist Pflicht: Dort finden Kundinnen Öffnungszeiten, Telefonnummer und Bewertungen. Viele Salons unterschätzen, wie stark dieser Eintrag die Entscheidung beeinflusst.
Ohne eigene Website funktioniert Kundengewinnung also, solange du aktiv bleibst. Doch sobald du mehrere Kanäle verbindest, wird eine Website zur Zentrale, die alles zusammenführt – Social Media, Google und Terminbuchung.
Strategien für langfristige Sichtbarkeit
Eine Website ist kein Selbstzweck, sondern Teil einer klaren Strategie. Sie hilft, Vertrauen zu schaffen und Abläufe zu automatisieren. Inhalte wie Preislisten, Teamseiten oder Blogartikel zu Haarpflege und Trends verbessern dein Ranking, weil Google hochwertige und aktuelle Informationen bevorzugt.
Für viele Salons funktioniert die Kombination aus Website, Google-Profil und Social Media am besten:
- Die Website liefert Grundinformationen und sorgt für Vertrauen.
- Google bringt lokale Sichtbarkeit.
- Social Media hält den Kontakt und zeigt Persönlichkeit.
Wenn du neu startest, kannst du mit Google und Instagram beginnen. Plane aber früh, deine Website aufzubauen, sobald du regelmäßig Buchungen generierst. So wirst du unabhängiger und kannst dein Online-Marketing gezielt steuern.
Fazit
Ob du als Friseur eine Website brauchst, hängt von deinem Konzept und deinen Zielen ab. Wenn du langfristig mehr Kunden gewinnen, Buchungen vereinfachen und Vertrauen aufbauen willst, lohnt sich eine Website. Wenn du derzeit genug Stammkunden hast und keine Kapazitäten für Pflege und Inhalte, kannst du zunächst mit Social Media und Google starten. Denk daran: Eine eigene Website macht dich unabhängig, stärkt dein Markenbild und sichert dir die Kontrolle über deine digitale Präsenz.
Links
- Artikelserie: https://danielbeuing.de/blog/website-oder-nicht/
- Google Unternehmensprofil: https://support.google.com/business/answer/3038177
- Treatwell: https://www.treatwell.de/
- Planity: https://www.planity.com/

