Viele Handwerksbetriebe fragen sich, ob sie heute noch eine Website brauchen. In diesem Artikel erfährst du, wann sich eine Website für Handwerker lohnt, wie du online neue Kunden gewinnst und welche Alternativen es gibt.
Diese Analyse ist Teil der Artikelserie „Website oder nicht?“, in der ich zeige, wann eine eigene Website sinnvoll ist und welche Alternativen es gibt.
Kundenverhalten im Handwerk
Wenn Menschen einen Handwerker suchen, steht meist ein konkretes Problem im Vordergrund: eine Reparatur, ein Umbau oder eine neue Installation. Viele greifen sofort zum Smartphone und suchen nach „Elektriker in der Nähe“ oder „Dachdecker Notdienst“. Sie wollen schnell wissen, wer erreichbar ist und wie zuverlässig der Betrieb wirkt. Bewertungen, Fotos und klare Kontaktdaten entscheiden oft über den ersten Anruf.
Empfehlungen spielen weiterhin eine große Rolle, aber auch neue Kunden möchten sich online ein Bild machen, bevor sie jemanden beauftragen. Eine gepflegte Online-Präsenz vermittelt Professionalität und Verlässlichkeit. Gerade im Handwerk, wo Vertrauen entscheidend ist, hilft eine Website dabei, diesen ersten Eindruck selbst zu steuern.
Warum eine Website für Handwerker sinnvoll ist
Eine Website ist dein digitales Schaufenster. Sie zeigt, welche Leistungen du anbietest, in welchen Regionen du arbeitest und wie man dich erreicht. Du kannst dort Beispiele abgeschlossener Projekte präsentieren, Team und Werkstatt vorstellen und dein Leistungsspektrum klar strukturieren. Dadurch entsteht Vertrauen, noch bevor der erste Kontakt stattfindet.
Suchmaschinen bevorzugen Betriebe mit klaren Informationen und regionalem Bezug. Eine Website mit Texten zu Tätigkeitsfeldern, Regionen und häufigen Suchbegriffen sorgt für bessere Sichtbarkeit in der lokalen Suche. Außerdem kannst du gezielt Werbung schalten – etwa über Google Ads – und Nutzer direkt auf passende Seiten leiten. Das ist günstiger und zielgerichteter als viele klassische Werbeformen.
Ein weiterer Vorteil: Eine Website gehört dir. Du bestimmst, wie du dich präsentierst, und bist nicht von externen Portalen abhängig. Das gilt auch für die Kontaktaufnahme – ob über Formular, E-Mail oder WhatsApp. Wer dich findet, erreicht dich direkt, ohne Zwischenanbieter.
Kundengewinnung ohne eigene Website
Natürlich kannst du auch ohne Website Aufträge erhalten. Viele Handwerker leben von Empfehlungen, Stammkunden oder Netzwerken. Trotzdem lohnt ein Blick auf digitale Alternativen. Plattformen wie MyHammer, Check24 oder Blauarbeit vermitteln Aufträge, nehmen aber Gebühren und beeinflussen, welche Angebote sichtbar sind. Dort konkurrierst du oft über den Preis, nicht über Qualität oder Service.
Ein gepflegtes Google-Unternehmensprofil ist Pflicht, wenn du lokal gefunden werden willst. Es zeigt Öffnungszeiten, Telefonnummer, Bewertungen und Fotos deiner Arbeiten. Diese Informationen entscheiden häufig darüber, ob ein Interessent dich anruft oder weiterklickt. Auch Facebook und Instagram können funktionieren, wenn du regelmäßig Einblicke in Projekte und Abläufe gibst. Wichtig ist, dass du klar zeigst, was du machst, und wie Kunden dich erreichen.
Langfristig ersetzt keine dieser Plattformen eine eigene Website. Sie liefern Reichweite, aber keine dauerhafte Kontrolle über deine Daten oder deine Darstellung.
Strategien für langfristige Sichtbarkeit
Eine Website für Handwerker muss keine komplexe Konstruktion sein. Schon wenige Seiten mit Leistungsbeschreibung, Referenzen, Kontakt und Region reichen, um gefunden zu werden. Du kannst zeigen, welche Probleme du löst und wie du arbeitest. Wenn du regelmäßig Inhalte ergänzt – etwa kleine Ratgeber oder Projektberichte – steigt deine Relevanz bei Google.
Die Kombination aus Website, Google-Profil und gezielten Anzeigen hat sich im Handwerk bewährt. Das Google-Profil bringt Sichtbarkeit in der Kartenansicht, die Website liefert Details, und Anzeigen sorgen für planbare Anfragen. So entsteht ein System, das dir unabhängig von Portalen stabile Aufträge bringt.
Wenn du gerade erst startest, beginne mit Google-Profil und Social Media, um erste Kunden zu gewinnen. Ergänze danach die Website, sobald du wiederkehrende Anfragen erzielen willst und deine Außenwirkung selbst steuern möchtest.
Fazit
Ob du als Handwerker eine Website brauchst, hängt von deiner Auftragslage und deinen Zielen ab. Wenn du regelmäßig Neukunden suchst, Vertrauen aufbauen willst und langfristig unabhängig von Portalen arbeiten möchtest, lohnt sich eine Website. Wenn du ausschließlich über Empfehlungen arbeitest, kannst du vorerst ohne auskommen. Dennoch gilt: Eine Website stärkt deine Marke, verbessert deine Auffindbarkeit und sichert dir Kontrolle über deine digitale Präsenz.

